Neuzüchtung der Kartoffel
In der Zucht spielen die Beeren (die Frucht der Kartoffel) ebenso wie die Blüten eine bedeutende Rolle. Zwei vom Züchter ausgewählte Sorten, deren positive Eigenschaften kombiniert werden sollen, werden über die Blüten gekreuzt, mittels Bestäubung des Vaterpollens auf die Narbe der Muttersorte. Es bilden sich Beeren mit ca. 100 kleinen Samenkörnern. Diese werden ausgesäät und unter strenger Auslese wird die Nachkommenschaft jedes Sämlings von Jahr zu Jahr weitervermehrt. Jeder Sämling kann Ausgangspflanze für eine neue Sorte sein, denn in seinen Eigenschaften unterscheidet er sich von seinem Nachbarn.
Die Saatzucht Berding säät jährlich ca. 30.000 Samen aus.
Lassen die Prüfungsergebnisse gute Eigenschaften erkennen, meldet der Züchter die Sorte beim Bundessortenamt in Deutschland oder einem entsprechendem Amt im Ausland an, zur Zulassung und zur Erteilung des Sortenschutzes. Erst nach Zulassung darf die neue Sorte erzeugt und in den Handel gebracht werden.
Von der Kreuzung bis zur Zulassung vergehen 10-12 Jahre.
Als Auslesekriterien hat der Züchter zu beachten: Speiseeignung und/oder Veredelungseignung (Pommes frites, Chips; Trocken-und Gefrierprodukte) oder als Stärkelieferant in der Industrie. Für alle Produktrichtungen gilt hoher Ertrag, ausgeglichene Sortierung, weitgehende Resistenzen und Toleranz gegenüber Schädlingen und Krankheiten, Klimaverhalten und vieles andere mehr!
Dies bedingt umfassende Prüfungen, somit einen hohen Arbeits- und Kapitalaufwand, bis vielleicht eine geeignete Sorte zum Verbraucher gelangt.